Koloniale Komplizen: Schweizer Ärzte und Söldner in Niederländisch Ostindien
Historischer Verein des Kantons St.Gallen
Die Schweiz besass zwar keine eigenen Kolonien, doch Schweizer:innen waren tief in die kolonialen Projekte europäischer Mächte eingebunden. Besonders im niederländischen Kolonialreich – einem kleinen Land mit einem riesigen Imperium – gab es eine hohe Nachfrage nach Fachkräften aus dem Ausland. Auf dem Gebiet des heutigen Indonesien waren im 19. und frühen 20. Jahrhundert zwei Berufsgruppen besonders gefragt: Ärzte und Söldner. Während die Söldner an gewalttätigen Kolonialkriegen beteiligt waren, sorgten die Ärzte für ihre Gesundheit.
Darüber hinaus waren Ärzte auch auf Plantagen angestellt, um sicherzustellen, dass die unter prekären Arbeitsbedingungen gehaltenen Arbeiter:innen gesund - d.h. produktiv - blieben. Solche kolonialen Verflechtungen der Ärzte und Söldner hinterliessen schliesslich auch ihre Spuren in der Schweiz, die ebenfalls in diesem Beitrag von Dr. Monique Ligtenberg ETH Zürich und Dr. Philipp Krauer, Universität Lausanne beleuchtet werden.
Eintritt frei.