«Die Brokatstadt», «Parsifal», «Stern» – Stadtromane als Spiegel kultureller Entwicklungen in St.Gallen

Öffentliches Programm Universität St.Gallen

In ausgewählten prägnanten Stadtromanen spiegelt sich die kulturelle Entwicklung der Stadt St.Gallen von 1900 bis 2000. Zu ihrem 60-Jahr-Jubiläum bringt die Kellerbühne St.Gallen diese in einem Reigen szenischer Lesungen auf die Bühne. Deren Leiter, der Publizist, Schauspieler und Regisseur Matthias Peter, stellt die Autoren und ihre Werke im Kontext ihrer Zeit vor und führt in die Bühnenfassungen ein.  

Im Roman Die Brokatstadt zeichnet Victor Hardung (1861-1919) ein Bild der St.Galler Theaterkultur um 1900. Er handelt im alten Stadttheater am Bohl. Die Kellerbühne bringt ihn als pfiffiges Melodram um einen Kritiker, einen Regisseur und eine Schauspielerin auf die Bühne. Im Entwicklungsroman Parsifal beleuchtet Hans Rudolf Hilty (1925-1994) die 1950er Jahre. Er erzählt von einem eigenbrötlerischen Klavierlehrer, den eine Atomvergiftung und Politklüngelei, ein Kompositionsauftrag des Stadttheaters und die Liebe zu einer Metamorphose zwingen. Im Szeneroman Stern wirft Andreas Niedermann (*1956) Schlaglichter auf die alternativkulturellen Aufbrüche im St.Gallen der 1980er Jahre mit Kino K59, Grabenhalle und Schwarzer Engel. Und das Autorenduo P&P ermittelt in seiner Kultur-Krimi-Trilogie «Sechs Schüsse», «Tötende Töne» und «Spreng Sätze» in den 2000er Jahren in der Literatur-, Musik- und Kunstszene St.Gallens.  

Der Dozent legt in den drei Vorlesungsterminen den Fokus auf die grossen Romane Die Brokatstadt, Parsifal und Stern, erlaubt sich aber, am Rande auch einen Blick auf die Gründung der Kellerbühne im Jahr 1965 und die Kulturkrimi-Trilogie aus den 2000er Jahren zu werfen.

Dozent | Matthias Peter, Publizist, Schauspieler, Regisseur und Leiter der Kellerbühne St.Gallen

Eintritt: Semesterpass Herbstsemester 2024 Universität St.Gallen

Zurück